Nahezu jede Katze und jeder Hund machen im Laufe ihres Lebens die unangenehme Bekanntschaft mit Flöhen oder Zecken. Neben Juckreiz und örtlichen Hautreaktionen können sowohl Flöhe als auch Zecken durch die Übertragung von Krankheitserregern schwere Erkrankungen bei den Tieren verursachen.
Der Massenbefall mit diesen Parasiten kann zu erheblichen Beeinträchtigungen des Allgemeinbefindens, zu Schwäche und zu Blutarmut führen. Flöhe befinden sich nur zur Nahrungsaufnahme auf dem Tier. Das heißt, dass ca. auf jeden sichtbaren Floh, sich noch 100 Flöhe im Teppich, Holzritzen, Polstermöbeln, Matratzen etc. aufhalten.
Ein Floh saugt täglich bis zum 20-fachem seines Körpergewichts!
Besondere Bedeutung kommt der Flohstichallergie zu. Diese allergische Reaktion auf den Flohspeichel ist die häufigste Allergie des Hundes und der Katze. Die Tiere leiden zum einen unter erheblichem Juckreiz, zum anderen können sich durch das ausgeprägte Kratzen Hautinfektionen bis hin zu eitrigen Dermatitiden entwickeln.
Wie erkenne ich, ob mein Haustier Flöhe hat?
Die Behandlung der allergischen Symptome und der Infektionen mit Bakterien stellt nur einen Teil der Therapie dar. Für einen dauerhaften Erfolg ist die konsequente Bekämpfung der eigentlichen Ursache, des Flohbefalls, unabdingbar.
Hierzu stehen inzwischen eine Vielzahl wirksamer Mittel zur Verfügung. Die Abschreckung oder Abtötung der Flöhe auf dem Tier kann durch Waschungen, Puder, Sprays, Halsbänder oder Spot-on- Präparate erfolgen, wobei der Vorzug den Spot-on-Präparaten gegeben werden sollte.
Abhängig von der jeweiligen Wirkungsdauer des Präparates sind Wiederholungsbehandlungen erforderlich. Eine Reihe von neueren Spot-on-Produkten, dies sind Wirkstoffe, von denen zur Behandlung nur wenige Tropfen auf die Haut des Tieres aufgetragen werden, zeichnen sich durch langanhaltende Wirksamkeit und hohe Sicherheit aus.
Flohhalsbänder hingegen haben zum einen den Nachteil, dass viele Flöhe vom Wirkstoff gar nicht mehr abgetötet werden (dies ist v.a. bei in Zooläden gekauften Bändern der Fall), zum anderen befindet sich das Tier ständig in einer Gaswolke (bei Gas-Bändern), oder das Tier hat ständig einen Puderfilm auf dem Fell, den man nach dem Streicheln des Tieres an den Fingern kleben hat (bei Puder-Bändern).
Für eine erfolgreiche Flohbekämpfung ist eine Behandlung der Umgebung des Tieres von besonderer Bedeutung, da sich nur etwa 10% der Flöhe auf dem Tier aufhalten. Der Rest sitzt in der Umgebung, wo auch die Eier abgelegt werden.
Deshalb sollte alles, was waschbar ist, gewaschen, und alles, was absaugbar ist, abgesaugt werden (bei Hunden, die öfter im Auto mitfahren, auch dieses nicht vergessen!) Der Staubsaugerbeutel sollte nach dem ersten Saugen am Besten nach draußen in den Mülleimer entsorgt werden, damit die Flöhe nicht wieder hinauskrabbeln und sich erneut über die Wohnung hermachen.
Außerdem sollten die beliebtesten Aufenthaltsorte, wie z.B. der Schlafplatz, mit Umgebungssprays behandelt werden.
Eine langfristige Bekämpfungsstrategie beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Beseitigung bereits vorhandener ausgewachsener Flöhe, sondern zielt auch darauf ab, den Neubefall zu verhindern, indem der Vermehrungszyklus der Parasiten unterbrochen wird. Hierzu gibt es spezielle Präparate, welche als "Antibabypille" für den Floh wirken, die entweder als Tablette (für Hunde) oder als Suspension (für Katzen) einmal im Monat gegeben werden. Nur für Hunde gibt es dieses Präparat in Kombination mit einer Spulwurmkur, die speziell in Familien mit Kleinkindern extrem wichtig ist.
Für Katzen gibt es außerdem eine Injektion, die, einmal vom Tierarzt unter die Haut gesetzt, 6 Monate lang die Vermehrung der Flöhe verhindert.
Eine Wurmbehandlung bei Flohbefall ist ebenfalls wichtig, da der Floh als Zwischenwirt für verschiedene Bandwürmer fungiert.
Eine ganze Reihe von Präparaten schützt nicht nur vor Flohbefall, sondern wirkt gleichzeitig auch gegen Zecken. Zeckenbisse an sich belasten Hund und Katze zwar wenig, doch kann z.B. die Infektion mit Borrelien, die durch die Zecke übertragen wird, zu ernsthaften Erkrankungen führen. Empfänglich für diese bakterielle Infektion sind die meisten Haustiere wie Hunde, Katzen und Pferde, aber auch der Mensch. Im Gegensatz zum Mensch, bei dem klassischerweise eine Hautrötung an der Bissstelle auftritt, stehen bei Tieren fieberhafte Erkrankungen mit Gelenksentzündungen und wechselnden Lahmheiten im Vordergrund. Mit einer Blutuntersuchung kann geklärt werden, ob es sich um einen Befall mit Borrelien handelt. Eine Behandlung erfolgt durch Antibiotika. Hunde können inzwischen vor dieser Infektionskrankheit auch durch eine Impfung geschützt werden.