Tierarztpraxis Schnelsen
 

Hintergrundinformationen:

Wenn eine Hündin (Muttertier) immer regelmäßig geimpft wurde, verfügen Hundewelpen bereits unmittelbar nach ihrer Geburt über eine "Grundausstattung" von Antikörpern gegen bestimmte Infektionskrankheiten, die ihnen von der Mutter mitgegeben werden. Innerhalb der ersten drei Lebenstage erhalten die Welpen dann zusätzlich über die Muttermilch Antikörper, welche die Welpen vorläufig schützen. Ungefähr ab der 6. Lebenswoche geht dieser Schutz langsam verloren, da die mütterlichen Antikörper spätestens bis zur 14. Lebenswoche abgebaut werden.

In der Regel beginnt man daher ca. in der 8. Lebenswoche mit der Grundimmunisierung der Welpen, Wiederholungsimpfungen sollten bei Welpen in der 12.-14. Lebenswoche und ggf. in der 16.-18. Lebenswoche erfolgen, um bei den Tieren einen belastbaren Impfschutz für das erste Lebensjahr aufzubauen. Ab dem 1. Lebensjahr müssen dann regelmäßig 1 x im Jahr Wiederholungsimpfungen durchgeführt werden, um dem Hund einen konstanten Impfschutz zu gewähren.

Gegen welche Krankheiten wird geimpft und was bedeuten die Buchstaben auf den Aufklebern im Impfpass?
 

1.) Leptospirose (L)

Stuttgarter Hundeseuche oder Weilsche Krankheit

Die Erreger dieser Krankheit gehören zu den Bakterien. Infektionsquellen können infizierte Hunde, die den Erreger mit dem Urin ausscheiden, oder Ratten und Mäuse sein. Auch in Pfützen oder Teichen kommt das Bakterium vor, und sie werden zur Gefahr, wenn Hunde daraus trinken.
 
Die Krankheit beginnt mit Schwäche und Müdigkeit, im weiteren Verlauf kommt es zu Fieber, Futterverweigerung, Erbrechen und Durchfall. Bei manchen Hunden entwickelt sich eine Gelbsucht, und das Springen und Treppensteigen fällt sehr schwer.

Das Überstehen der Krankheit kann zur Schädigung der Leber und der Nieren führen.
Mit einer Impfung können Sie Ihren Hund gegen diese Krankheit schützen
 

2.) Staupe (S)

Einer der bekanntesten und gefährlichsten Infektionskrankheiten der Hunde ist die Staupe. Die Ansteckung erfolgt meist durch den direkten Kontakt von Hund zu Hund. Das Staupevirus kann auch indirekt durch Einschleppung mit Schuhen, Kleidung oder ähnlichem übertragen werden.

Nach der Ansteckung treten nach ca. einer Woche die ersten Krankheitssymptome auf. Die Erkrankung beginnt mit hohem Fieber, Augen- und Nasenausfluss und Appetitlosigkeit bis zur Nahrungsverweigerung.

Man unterscheidet drei Krankheits-Verlaufsformen:


Der Schweregrad der verschiedenen Verlaufsformen kann variieren und auch ineinander übergehen. Meistens enden die Staupe-Erkrankungen tödlich. Lassen Sie daher Ihren Hund immer gegen das Staupevirus impfen.

3.) Hepatitis (H)

Diese Krankheit heißt auch "Hepatitis contagiosa canis" , abgekürzt: H.c.c.( ansteckende Leberentzündung des Hundes). Diese Infektionskrankheit ist auf den Menschen nicht übertragbar, und die Ansteckung erfolgt entweder durch den Kontakt zwischen Hunden oder das Virus wird über Gegenstände eingeschleppt.

Die Krankheitssymptome ähneln denen der Staupe und äußern sich mit Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit und starken Bauchschmerzen. Bei älteren Hunden kommt es im weiteren Verlauf der Krankheit zu Erbrechen, Durchfall und teilweise auch zu Trübungen der Augenhornhaut. Meist sterben die Hunde an Krämpfen bereits bei den ersten Krankheitssymptomen, besonders die Welpen.

Eine rechtzeitige Impfung kann das Risiko, an dieser Infektion zu erkranken, minimieren.

4.) Katzenseuche /Parvovirose (P)

Auch diese Krankheit wird durch ein Virus übertragen. Es befällt hauptsächlich die Zellen im Dünndarm. Diese werden zerstört und es kommt zu einem heftigen, oft blutigen Durchfall, meist in Kombination mit Erbrechen.
<br>
Bei Welpen in den ersten zwei Lebenswochen werden hingegen eher die Herzzellen angegriffen,  so dass es als Folge zu Herzfehlern kommt.

Beide Formen der Krankheit gehen häufig tödlich aus.

Ein großes Problem bei der Katzenseuche stellt die monatelange Überlebensfähigkeit  der Viren in der Umgebung dar. Die meisten Desinfektionsmittel sowie Hitze - und Kältebehandlungen sind wirkungslos, so dass spezielle Maßnahmen zur Erregerbekämpfung ergriffen werden müssen.

Die Ansteckung kann über infizierte Artgenossen, aber auch über eine verseuchte Umgebung erfolgen.

Katzen können von einer ähnlichen Erkrankung befallen werden, jedoch sind die Katzenviren nicht für Hunde gefährlich und umgekehrt.

Eine Impfung kann Ihren Hund schützen.

5.) Tollwut (T)

Die Tollwut ist die bekannteste und gefährlichste der Viruserkrankungen des Hundes, da alles Säugetiere und auch der Mensch gefährdet sind.

Die Krankheit äußert sich vor allem in einer Hirnhautentzündung. Die Übertragung  des Erregers erfolgt durch den Speichel bei einem Biss. Von der Bissstelle aus wandert das Virus entlang der Nerven zum Rückenmark, von wo aus es sich zum Gehirn vorarbeitet. Anschließend gelangt das Virus wieder in die Speicheldrüsen, von aus es wieder übertragen werden kann.

Während der Krankheit durchleiden die Tiere drei mehr oder weniger stark ausgeprägte Stadien, die von Wesensveränderungen (aus wilden Tieren, z.B. Füchsen, werden "zahme") über Aggressivität bis hin zu Depression und Muskellähmungen gehen. Die Krankheit endet in der Regel mit dem Tod, es kommen jedoch auch atypische mildere Formen vor.

Erkrankte Tiere dürfen nicht behandelt werden (dies ist gesetzlich vorgeschrieben)! Sogar bei dem Verdacht auf Tollwut müssen die Tiere getötet werden, es sei denn, man kann eine gültige Schutzimpfung nachweisen, die nicht länger als ein Jahr zurückliegt.

Diese wichtige Impfung muss je nach Impfstoff jährlich oder alle 3 Jahre wiederholt werden.

6.) Zwingerhusten/Parainfluenza (Pi)

Der Zwingerhusten ist einer Erkrankung der oberen Luftwege. Mehrere  Ursachen tragen zum Ausbruch der Krankheit bei.

Der Grund für den Husten sind verschiedene Erreger, wie z.B. das Parainfluenzavirus. Außerdem können Feuchtigkeit, Durchzug oder auch die Haltung mehrere Hunde auf engem Raum die Krankheit begünstigen.

Jeder Hund kann betroffen sein, der Kontakt mit Artgenossen hat.

Meist fängt die Krankheit mit quälendem, trockenem Husten und Nasen- bzw. Augenausfluss an. Wird der Husten nicht rechtzeitig behandelt, kann es zu einer Lungenentzündung kommen.

Der Zwingerhusten oder auch Virushusten beeinträchtigt das Allgemeinbefinden und die Leistungsfähigkeit der Hunde.

Eine tierärztliche Behandlung ist zwingend notwendig und kann sich über viele Wochen hinziehen.

Eine Impfung gegen das Parainfluenzavirus kann das Risiko, an Zwingerhusten zu erkranken, minimieren. Besonders Hunde, die auf Ausstellungen gezeigt werden oder in einer Tierpension untergebracht werden sollen, sollten geimpft werden.


Allgemeines Impfschema:

Grundimmunisierung:

Im  Alter von 8 Lebenswochen beginnt man normalerweise zu Impfen. Gegen Staupe und Parvovirose gibt es  Impfungen, die bei großer Infektionsgefahr bereits in der 6. Lebenswoche verwendet werden können. Die erste Tollwutimpfung hingegen sollte nicht vor der  16. Lebenswoche verabreicht werden. Für eine vollständige Grundimmunisierung ist eine Nachimpfung aller Komponenten mach vier   Wochen  erforderlich.

Vorbedingungen für Impfung:

Es dürfen nur  klinisch gesunde Tiere geimpft werden.
Der Gesundheitszustand Ihres Tieres wird anlässlich der Impfung kontrolliert.
 

Nachimpfungen sollten gegen Hundeseuche und Zwingerhusten jährlich durchgeführt werden, gegen die anderen Krankheiten je nach Impfstoffhersteller nach 1-3 Jahren!

 
 
 
E-Mail
Anruf
Karte
Infos