Wurmbefall bei Katzen
Was kann entzückender sein als verspielte, lebensfrohe Katzenkinder? Damit sich die kleinen Stubentiger ungestört entwickeln können, sollten zweibeinige Katzeneltern den wichtigsten Kinderkrankheiten ihrer Schützlinge schon frühzeitig zu Leibe rücken.
Bereits in den ersten Lebenstagen infizieren sich viele Katzenwelpen mit Spulwürmern. Das infizierte Muttertier überträgt die Wurmlarven mit der Milch auf ihre Jungen, welche dann in den Welpendarm gelangen. Dort werden sie geschlechtsreif und produzieren Wurmeier, die mit dem Katzenkot ausgeschieden werden. In ihrem Bemühen, sich durch Belecken sauber zu halten, infizieren sich Jung- und Alttiere mit den Wurmeiern stets aufs Neue. Die sich aus den aufgenommenen Eiern entwickelnden Larven wandern auf unterschiedlichen Wegen durch den Katzenkörper, um in den Darm zu gelangen.
Unterwegs können sich einige Larven in der Körpermuskulatur abkapseln. Sie bilden ein Infektionsreservoir, das immer dann aktiviert wird, wenn die Körperabwehr nachlässt, zum Beispiel unter Stress oder während der Trächtigkeit. Dann setzen die Larven ihre Wanderung fort und gelangen so auch in das Gesäuge.
Es spielen auch die verschiedenen Arten von Bandwürmern eine Rolle:
Der Gurkenkernbandwurm wird durch Flöhe übertragen, die bei dem durch den Juckreiz ausgelösten Beknabbern des Fells abgeschluckt werden.
Der Fuchsbandwurm wird durch das Fressen von Nagetieren übertragen.
Auch Katzen können sich mit dem Hundebandwurm durch die Fütterung von rohem Fleisch anstecken, das nicht ausreichend gekocht (!0 Minuten bei einer Kerntemperatur von mind. 65°) oder gefroren wurde (mind. 1 Woche bei -17°).
Hakenwümer sind ebenfalls häufig bei Jungkatzen anzutreffen. Ihre Eier werden von infizierten Tieren mit dem Kot ausgeschieden. In der Außenwelt entwickeln sie sich zu Larven, die sich durch die Haut in den Körper ihres Wirtes bohren. Werden die Parasiten nicht frühzeitig ausgemerzt, kümmern die Jungkatzen, bekommen ein struppiges Fell und wässrigen bis blutigen Durchfall. Bei ausgewachsenen Katzen kommt es nur selten zu klinischen Erscheinungen. Als Infektionsüberträger spielen sie aber ebenso wie die infizierten Jungtiere eine bedeutende Rolle.
Denn nicht nur Katzen sind durch Wurmbefall gefährdet, sondern auch der Mensch. Insbesondere Kinder, die in engem Kontakt mit Katzen leben, können Wurmeier oder Wurmlarven aufnehmen und durch wandernde Larven Gesundheitsschäden erleiden.
Wegen der Gefahr für den Menschen, sollte jeder Tierhalter einige Regeln beachten:
Der Infektionsgefahr für Tier und Mensch kann durch ein tierärztlich kontrolliertes Entwurmungsprogramm vorgebeugt werden. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte bereits die trächtige Kätzin auf Wurmbefall untersucht und gegebenenfalls entwurmt werden. Da im Gewebe abgekapselte Wurmlarven durch die Behandlung nicht erreicht werden können, müssen etwa 14 Tage nach der Geburt die Welpen und die Mutterkatze erneut und in regelmäßigen Abständen von 2 Wochen bis zur Wurmfreiheit behandelt werden. Wurmfreie Kätzchen verfügen über ein unbelastetes Immunsystem, und dies ist Voraussetzung, um die Jungtiere im Alter von etwa acht Wochen gegen Infektionskrankheiten wie Katzenseuche, Katzenschnupfen, Tollwut und Leukose zu impfen.